Ferat Koçak

Direkt im Wahlkreis 81
Neukölln

und auf Platz 6 der Landesliste Die Linke

Kontakt

ferat.kocak@dielinke.berlin

https://www.feratkocak.de/

Ich bewerbe mich um eine Kandidatur für den Bundestag

mein Name ist Ferat Ali Koçak, ich bin antirassistischer Aktivist und Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, wo ich Sprecher der Linksfraktion für Klima, Flucht und Antifaschismus bin. Seit 2015 bin ich Mitglied der Linken Neukölln und bewerbe mich um die Kandidatur für das Direktmandat der Linken Neukölln.

Wenn man durch Neukölln geht, wird klar: Wir leben nicht in der besten aller Welten und der Kapitalismus gehört abgeschafft. In Neukölln ist jedes dritte Kind von Armut betroffen, viele Familien wissen nicht, wie sie am Ende des Monats über die Runden kommen. Unsere Schulen sind marode, unsere Krankenhäuser unterfinanziert und auf Bus und Bahn können wir uns schon seit Jahren nicht mehr verlassen. Die Preise für Lebensmittel werden immer teurer und viele sind täglich mit rassistischen Anfeindungen bis hin zu Gewalt konfrontiert - ich kenne das selbst nur zu gut.

Meine Großeltern sind damals aus Anatolien nach Deutschland gekommen, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Mein Großvater hat die Straßen dieser Stadt gebaut, während sich meine Großmutter um die Kinder kümmerte. Das Geld war immer knapp, familiärer Zusammenhalt dafür umso wichtiger. Auch Neukölln ist für mich ein Ort des Zusammenhalts, des Widerstands und der Hoffnung. Ich denke an die Lehrer*innen, Pfleger*innen, Busfahrer*innen, die Tag für Tag alles geben, um unsere Kinder zu unterstützen, uns und unsere Familien gesund zu pflegen und uns zur Arbeit und zu Freunden bringen. Ich denke an die Rentner*innen, Lieferando-Kuriere, Alleinerziehende und Studierende. Wir sind arbeitende Menschen, die unseren Kiez am Laufen halten. Wir alle wollen ein glückliches und sicheres Leben für uns und unsere Familien. Wir lassen uns nicht unterkriegen und beweisen, Tag für Tag, dass Solidarität und Entschlossenheit stärker sind als die verfehlte Politik von oben.

Denn die Wahrheit ist: Die Politik hat Neukölln längst abgeschrieben. Die Politiker*innen richten ihre Aufmerksamkeit nur dann auf uns, wenn sie nach Sündenböcken suchen oder sich medienwirksam in Szene setzen wollen. Doch das eigentliche Problem liegt viel tiefer: CDU, SPD und Betonmafia arbeiten Hand in Hand, um Berlin Stück für Stück umzubauen – zugunsten der Reichen und Konzerne. Statt die längst überfälligen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur anzugehen, macht die Politik Geflüchtete zu Sündenböcken für Missstände, die sie selbst zu verantworten hat. Für mich ist klar: Das ist menschenverachtend. Uns Menschen, die wir hier leben, hilft kein höherer Grenzzaun, keine Repressionen und kein Ausbau der Polizeipräsenz. Und wir brauchen keine Ampelpolitik, bei der die Armen für die Klimakrise zahlen sollen. Solche Maßnahmen sind lediglich Wasser auf die Mühlen der Rechten.

In den USA, dem mächtigsten kapitalistischen Land der Welt, ist ein Rechtspopulist an die Macht gekommen, der um sich herum eine faschistische Bewegung aufbaut. In Sachsen wurde vor wenigen Tagen wurde die Terrorvereinigung „Sächsische Separatisten“ hochgenommen. Rechtsterroristen, die sich bewaffnen, Häuserkampf trainieren und auf den Tag X hinarbeiten. Sie planen, wie sie Migrant*innen, Jüdinnen und Juden und Andersdenkende ausrotten. Der Fall in Sachsen zeigt uns: Wir dürfen keine Illusionen haben. Ich weiß selbst, was es bedeutet, wenn Nazis stärker werden und Tod, Angst und Schrecken über uns bringen. Meine Familie und ich haben selbst einen Brandanschlag durch Nazis hier in Berlin Neukölln nur durch viel Glück überlebt.

Wir als Linke Neukölln stehen seit jeher an der Seite der Ausgebeuteten und Unterdrückten: Aktiv in und mit den Bewegungen, immer nah an den Menschen. Wenn die Kolleg*innen streiken, stehen wir an ihrer Seite. Wenn unseren palästinensischen Nachbar*innen und uns die Orte der Trauer um die Ermordeten in Gaza verwehrt werden, versuchen wir diese zu schaffen. Wenn Jugendliche von der Polizei brutal angegangen werden, sind wir da. Wenn das Militär hochgerüstet und der Sozialstaat gekürzt wird, organisieren wir Protest mit unseren Nachbar*innen. Wir sind ein Bezirksverband mit Herz und mit Haltung.

Ich bin überzeugt, dass es im Bundestag jetzt eine starke linke Stimme braucht, die die wahren Probleme thematisiert und angeht, anstatt sich in rassistischen Ablenkungsdebatten zu verlieren. Politik darf nicht nur in Ausschusssälen und Konferenzräumen stattfinden, sondern dort ansetzen, wo die Herausforderungen der Menschen real sind – auf den Straßen, in den Betrieben und in den Wohnvierteln. In meiner Politik gibt es keinen Platz für Hinterzimmerabsprachen – mein politischer Kompass sind die Bedürfnisse und Interessen der Menschen. Seit jeher gebe ich einen großen Teil meines Gehalts ab, denn für mich ist klar: Abgehobene Gehälter führen zu einer abgehobenen Politik. Ebenso ist es für viele Genoss*innen der Linken Neukölln und mich selbstverständlich, regelmäßig Sozialsprechstunden anzubieten, um diejenigen zu unterstützen, die dringend Hilfe benötigen und deren Stimmen sonst oft ungehört bleiben.

Wir haben jetzt 100 Tage, um die soziale Opposition im Bundestag zu erhalten und zu erneuern. 100 Tage, um mit Hunderten an tausenden Haustüren zu klingeln und ins Gespräch zu kommen. 100 Tage, um ein starkes Netzwerk an Neuköllner*innen aufzubauen, die während der Wahl und darüber hinaus sagen: Wir wollen Politik anders machen! Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können und unseren Bezirksverband darüber weiter aufbauen können, im Norden wie im Süden. Dafür braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von uns allen und einen klaren Plan, um viele weitere Aktive gezielt einzubinden. Nicht zuletzt die Kandidatur von Nam Duy in Leipzig hat gezeigt: Unvorstellbares wird Realität. Packen wir es an!

WIR BRAUCHEN DICH!