Superschnellläufer-Schulversuch beenden

1. Tagung3. Landesparteitag

Beschluss 6 / 1 / 3

 

 

Superschnellläufer-Schulversuch beenden

  1. DIE LINKE lehnt die von Bildungssenator Prof. Zöllner vorgestellten Pläne zur Neuausrichtung des Superschnellläufer-Schulversuches und zur damit verbundenen Verstetigung weiterer grundständiger Gymnasialzüge ab. Sie laufen der Zielstellung der Schulreform zuwider. DIE LINKE ist der Auffassung, dass der Schnellläufer-Schulversuch auslaufen und ausgewertet werden muss. Die gewonnen Erkenntnisse müssen dann in eine Neuausrichtung der Talent- und Begabungsförderung für die gesamte Berliner Schullandschaft einfließen, die sich am Ziel ausrichtet, die Talente und Begabungen aller Kinder in der Schule bestmöglich entwickeln zu können.
  2. DIE LINKE bekräftigt ihre Ablehnung dieses 1993 gestarteten Schulversuches, der einige Gymnasien berechtigt, besondere Klassen grundständig, also ab der 5. Jahrgangsstufe einzurichten, in denen das Abitur ein Jahr früher als in den übrigen Gymnasien abgelegt wird.
  3. DIE LINKE bekräftigt: Wir wenden uns grundsätzlich gegen grundständige Züge an Gymnasien ab Klasse 5. Diese schwächen die sechsjährige Berliner Grundschule und laufen unserer bildungspolitischen Zielsetzung des längeren gemeinsamen Lernens zuwider.
  4. DIE LINKE bekräftigt: Es ist die Aufgabe der Schulen, Kinder entsprechend ihrer Begabungen und Talente zu fördern. Dies gilt für alle Kinder und nicht nur für besondere Klassen und Schulen.
  5. DIE LINKE verfolgt statt der Schaffung unterschiedlicher exklusiver Förderkonzepte eine Bildungspolitik, die sich dem Ziel der Inklusion und der individuellen Förderung verschreibt. Deshalb haben wir die Gemeinschaftsschule als eine moderne ›Schule für alle‹ auf den Weg gebracht und dafür gesorgt, dass sie Motor und Ziel der Berliner Schulentwicklung, insbesondere der Integrierten Sekundarschulen sind. Für den Erfolg der Gemeinschaftsschulen und der Schulreform ist es wichtig, nicht nur den Anspruch des Nachteilsausgleiches, sondern auch den der Spitzenförderung einzulösen.