10 Jahre Volksentscheid Tempelhofer Feld: Das Feld bleibt frei!

Beim Volksentscheid zum Tempelhofer Feld der „Initiative 100 % Tempelhofer Feld“ im Mai 2014 stimmten 64,3 Prozent der Teilnehmenden gegen eine Bebauung des Feldes. Dazu erklären Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, Landesvorsitzende von Die Linke Berlin:

„Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum an die „Initiative 100 % Tempelhofer Feld“! Vor genau zehn Jahren haben die Berlinerinnen und Berliner der damaligen schwarz-roten Koalition eine heftige Klatsche erteilt und mit überwältigender Mehrheit für das Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Felds gestimmt. Das war ein großer Erfolg für die Initiative und die Menschen in unserer Stadt haben das Feld angenommen und mit Leben gefüllt. Ob skaten, grillen, Konzerte oder Drachen steigen lassen – das Feld ist ein einzigartiger Ort und kostbarer Schatz, der für viele Menschen eine Möglichkeit bietet für wenig Geld Erholung und Sportmöglichkeiten zu finden. Für uns Linke ist völlig klar: Die größte Freifläche der gesamten Stadt muss frei bleiben, statt Luxuswohnungen für wenige dort zu bauen!

Heute regieren wieder CDU und SPD und sie haben wie es scheint das Ergebnis immer noch nicht verschmerzt. Sie wollen den erfolgreichen Volksentscheid durch die Hintertür versenken und missachten damit nicht nur das Votum der Berliner*innen, sondern offenbaren auch ihr gestörtes Verhältnis zur direkten Demokratie. Statt mantraartig die Debatte über eine Bebauung des Feldes aufzuwärmen und damit vom eigenen Versagen in der Wohnungspolitik und gescheiterten Wohnungsbündnis ablenken zu wollen, muss der Senat endlich den steigenden Mieten, Spekulation und Verdrängung den Kampf ansagen. Diese kostbare Erholungsfläche, die jede Woche über 200.000 Menschen nutzen, darf nicht an Immobilienspekulanten verscherbelt werden. Den Wohnungsmangel kann man nur bekämpfen, indem man vor allem bezahlbare Wohnungen baut. Unsere Vorschläge wie ein kommunales Wohnungsbauprogramm, ein Heizkostenfonds und für mehr Mietenregulierung liegen auf dem Tisch.

Die Berliner*innen wussten es damals und wissen es heute: Das Märchen, wonach Neubau auf dem Feld zu mehr bezahlbaren Wohnungen führt, ist zu Ende erzählt. Das Feld bleibt frei.“