8. Mai: Aus der Geschichte lernen und AfD verbieten

Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Shoa, des industriellen Massenmordes an den europäischen Jüdinnen und Juden. Mit diesem Tag endete auch die systematische Ermordung der Sinti und Roma, von Menschen mit Behinderungen, von Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen, Gläubigen und vielen anderen Menschen. Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom deutschen Faschismus erklären Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, Landesvorsitzende von Die Linke Berlin, sowie Anne Helm und Tobias Schulze, Vorsitzende der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus:

 

 

„Der 8. Mai ist für uns ein Tag des Innehaltens und der Mahnung. Ein Tag der Dankbarkeit darüber, dass die faschistische Barbarei nach einem aufopferungsvollen Kampf der Alliierten mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endlich ein Ende fand. Für uns ist der 8. Mai der Tag der Befreiung vom Faschismus! Wir gedenken der Millionen Opfer und danken den Befreierinnen und Befreiern!

80 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus erinnern wir an all diejenigen, die in den Konzentrationslagern, unter Zwangsarbeit, Hunger, Folter und Haft litten, auf der Flucht und im Exil ihr Leben ließen. Sie wurden ermordet im Namen einer rassistischen Ideologie, die insbesondere die systematische Vernichtung der Jüdinnen und Juden, aber auch von weiteren Gruppen forderte und brutal durchsetzte. Wir danken und ehren all diejenigen, die Widerstand leisteten, sich auflehnten, nicht verstummten und Verfolgten halfen. Ihr Vermächtnis ist unser Auftrag.

Es sind immer weniger Zeitzeugen unter uns, die von den unbegreiflichen Schrecken dieser Zeit erzählen können. Gerade in Berlin, der ehemaligen Schaltzentrale des Nationalsozialismus, müssen wir die Auseinandersetzung mit der menschenverachtenden Ideologie vorantreiben und weiter aktiv an die unfassbaren Verbrechen erinnern. Es liegt an uns allen nicht nur zu gedenken, sondern auch die Lehren für das Heute daraus zu ziehen.

Die Barbarei endete in Krieg und Massenmord, aber sie begann mit Rassismus und Antisemitismus und dem Ausgrenzen vermeintlich Andersdenkender. Wir befinden uns heute in einer Spirale aus Hass, aus Entmenschlichung und Abstumpfung gegenüber den schlimmsten Verbrechen der Menschheit. Befeuert von einer Partei, die in unseren Parlamenten sitzt und die Demokratie abschaffen will – der AfD. Wer „Nie wieder“ ernst meint, muss jetzt jedes Mittel unserer wehrhaften Demokratie nutzen und ein Verbotsverfahren unterstützen. Ideen und Gesinnungen lassen sich nicht verbieten. Aber wenn die AfD einmal Macht bekommt, dann wird sie diese nie wieder abgeben, das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Die verfassungsfeindliche AfD darf nicht mehr von öffentlichen Geldern der Parteienfinanzierung profitieren!

Es darf kein Zurück in die dunkelste Zeit Deutschlands geben. Unser solidarisches Zusammenleben müssen wir jeden Tag verteidigen, ein Leben in Frieden und Freiheit ist nicht selbstverständlich – daran erinnert uns der 8. Mai nachdrücklich. Berlin hat in unserer Regierungszeit als klares Signal für Frieden, Demokratie und Antifaschismus den 80. Jahrestag der Befreiung als einmaligen Feiertag festgelegt. Wir fordern, dass der Tag der Befreiung in der gesellschaftlichen Erinnerung endlich den Platz bekommt, der ihm gebührt. Der 8. Mai muss ein dauerhafter, bundesweiter Feiertag werden. Es ist längst überfällig.“

 

 

Die Berliner Linke nimmt auch in diesem Jahr zum Tag der Befreiung an zahlreichen Gedenkveranstaltungen teil oder organisiert diese selbst. Zudem organisieren wir Kulturveranstaltungen mit Film, Musik und Lesungen:

https://dielinke.berlin/termine/tag-der-befreiung/