Sitzung der LAG Kultur

Tagesordnung:

Top 1: Probe- und Übungsräume für Musiker*innen – aktuelle Situation.

Gäste: ORWO Haus, Dach Musik/IG Jazz. –

Top 2: Termin- und Themenplanung für das erste Halbjahr 2019. –

Top 3: Verständigung über die Sprecher*innen-Wahl im Februar.

 

Anwesend zu Top 1 waren außer den für einen Input angefragten Gästen zusätzlich zwei Vertreter des ARTtraktiv-Haus 1 und 2 in Marzahn und der Geschäftsführer des Berliner Chorverbandes

 

Top 1:

Vorstellung der beiden Probe-Häuser ORWO-Haus  in Marzahn und »Die Wache« in Prenzlauer Berg .
Die Häuser funktionieren nach unterschiedlichen Modellen:

Das ORWO-Haus ist in Trägerschaft eines Vereins, der das Haus über einen Kredit der Sozialbank gekauft hat und gemeinnützig bewirtschaftet, das Haus trägt sich selbst. Angeboten werden Proberäume für 8,50 Euro den qm, Musik nahe Dienstleistungen, Bildungs- und Weiterbildungsangebote sowie Netzwerk-Aktivitäten, in Anspruch genommen wird das Haus von rund 800 Musiker*innen, weitere ca. 70 stehen auf einer Warteliste.

Die Wache gehört einer Schweizer Stiftung, betrieben wird es von 3Raum Büro, es gibt Einzelproberäume zur Vermietung und einen Ensemble-Proberaum von ca. 110qm für Jazz und Neue Musik, der Mietvertrag läuft hier über die INM und wird über Senatsmittel finanziert.

Die ebenfalls in Marzahn in unmittelbarer Nachbarschaft zum ORWO-Haus liegenden beiden Proberaum-Häuser der ARTtraktiv GmbH werden privatwirtschaftlich betrieben, die Preise liegen hier bei der Vermietung bei ca. 12,50 Euro qm (Brutto Pauschalmiete). In beiden Häusern zusammen proben derzeit rund 800 Musiker*innen, es gibt keine öffentlichen Veranstaltungsräume. Auch hier ist die Nachfrage groß, trotz Stadtrandlage.

Der Vertreter des Chorverbandes weist auf die spezifischen Bedürfnisse von Amateur-Chören hin und den Mangel an adäquaten Übungsräumen. Für größere Chöre sind weite Wehe zu Übungsräumen schwierig. Die früher gut funktionierende Zusammenarbeit mit Schulen wird zunehmend schwierig, aufgrund von Personalmangel (fehlende Hausmeister, die Räume auf und zu schließen könnten), bauliche Mängel.

Einschätzung der aktuellen Situation:

  • Es besteht ein Mangel an billigen und an den jeweiligen Anforderungen der Musiksparte ausgerichteten Probe und Übungsräumen
  • Es gibt keinen »EinheitsÜbungsraum« für alle Musikrichtungen, die Anforderungen in Bezug auf Größe, Lage und Ausstattung variieren.
  • Stadtrandlage ist für SoloMusiker*innen, kleinere Bands, elektronische-, Rock-, Punk-, Pop-Musiker*innen eher unproblematisch, Vorteil hier billigere Mieten und keine Probleme wegen Lärm
  • Notwendig wäre eine spartenübergreifende Plattform (analog zum Atelierbüro des bbk oder der Proberaumplattform des LAFT Berlin), die über angebotene Proberäume einen Überblick verschafft, Schulen und Musikschulen einbezieht und einen dezentralen mobilen PersonalPool beinhaltet (Security/Hausmeister)
  • Positiv werden die Bemühungen der Koalition Räume in landeseigenen Liegenschaften zu schaffen gesehen, gemeinnützige Modelle sollten verstärkt werden
  • Bei allen aktuellen Neubauvorhaben (Wohnungen, Schulen) müssen Räume für Soziales und Kultur von Anfang an miteingeplant werden
  • Es sollte ein Netzwerk zwischen privatwirtschaftlichen und gemeinnützigen ArbeitsraumAnbietern geschaffen werden, kommunale Einrichtungen sollten stärker als bisher ausgelastet werden

 

Top 2:

Die LAG verständigt sich darauf zukünftig immer 1x im Monat Freitags von 16.30 – 18.30 Uhr zu tagen.

Der nächste LAG Termin ist der 15. Februar 2019:

Themen: Sprecher*innen-Wahl und Aktueller Stand Bibliotheken

Es wird eine Themenliste erstellt:

  • Postkoloniale Aufarbeitung (März)
  • Arbeitsraumprogramm (April)
  • Musikfördergesetz und Honorare freier Musiker*innen
  • Jugendkultur/gelebte Subkultur
  • Verhältnis von Kultur und Kreativwirtschaft
  • Fördermöglichkeiten von Soziokultur
  • Kinder und Jugendtheater
  • Kommunale Galerien
  • Verhältnis von Partei und Kultur

Weitere Themenvorschläge können jederzeit angemeldet werden.

 

Top 3:
in der kommenden Sitzung am 15. Februar 2019 findet die neu-Wahl der Sprecher*innen statt.

Interessent*innen können sich per Mail bei den aktuellen Sprecher*innen bis 14 Tage vor der Wahl melden.

Termine:

  • Am 24. Januar 2019 findet der nächste Projektwerkraum der Stadtwerkstatt der Senatsverwaltung für Wohnen statt
  • Am 28. Januar 2019 von 11.00 – 15.00 Uhr findet die Mitgliederversammlung der SKK statt