U-Bahn-Verlängerung Krumme Lanke – Mexikoplatz
Am 16.09.2024 hat der Senat die Planfeststellungsunterlagen für die Verlängerung der U3 von Krumme Lanke nach Mexikoplatz ausgelegt und veröffentlicht.
Diese 1,3 km lange und recht einfach zu bauende Streckenverlängerung dient vor allem dazu, die Lücke im Schnellbahnnetz (U Krumme Lanke – S Mexikoplatz) zu schließen und die Verkehrsverbindungen zwischen den Korridoren Wittenbergplatz – Heidelberger Platz – Dahlem und Wannsee – Potsdam mit weniger Umsteigen zu ermöglichen. Deshalb wurde sie im Positionspapier der LAG MoVe vom Mai 2020 zum U-Bahn-Netzausbau als langfristig sinnvoll aufgeführt.
Dringender wäre, die für Planung und Bau erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen (zurzeit 103 Millionen Euro) für zahlreiche neue Straßenbahnstrecken sowie für Instandhaltung und Sanierung der vorhandenen U-Bahnstrecken zu verwenden. Dass der CDU-SPD-Senat diese U-Bahnstrecke vorrangig behandelt damit den Straßenbahnausbau verlangsamt, entspricht seiner Politik, die Oberfläche für den ungehinderten Autoverkehr freizuhalten.
Inhaltlich ist die Planung gut durchdacht. Das Hauptziel der Verknüpfung U-Bahn/S-Bahn zu einem Umsteigeknoten ist deutlich herausgearbeitet. Die Varianten der Zugangs- und Umsteigewege und des Bauverfahrens wurden sachlich zutreffend abgewogen. Vorgesehen und gut begründet sind eine Verteilerebene und Rolltreppen am Mexikoplatz und eine ausreichend bemessene Wende- und Abstellanlage hinter dem U-Bahnsteig. Positiv hervorzuheben ist, dass die Folgemaßnahmen am S-Bahnsteig und an den Zugängen detailliert mitgeplant sind.
Weniger gut ist, dass die in einigen Jahren fällige Erneuerung der Eisenbahnbrücken über die Lindenthaler Allee nicht gleich mitgeplant wird. Aber das liegt vor allem an der DB. Deshalb gibt es auch keine Vorsorge für einen späteren Regionalbahnsteig an dem heutigen Gütergleis, der die beabsichtigte Netzwirkung der Maßnahme nochmals erhöhen würde (für Verkehrsbeziehungen mit Stationen hinter Potsdam Hbf und ab Medienstadt Babelsberg). Dies ist unverständlicherweise nicht Gegenstand der Senatsplanung.
Unterbelichtet ist die Lage und Gestaltung der Bushaltestellen sowie die Wegebeziehungen zur U-Bahn und zur S-Bahn. Das wäre von einer BVG-Planung eigentlich zu erwarten.
Damit der CDU-SPD-Senat von seinen zahlreichen U-Bahn-Plänen in dieser Wahlperiode noch öffentlichkeitswirksam etwas vorzeigen kann, hat er den Baubeginn auf Anfang 2026 angesetzt. Inbetriebnahme soll Ende 2030 sein.