Claudia Engelmann

Kandidatur für den Landesvorstand

Liebe Genossinnen und Genossen,

ich bin Claudia Engelmann und kandidiere für den Landesvorstand.

Die letzten Monate haben gezeigt, dass Gutes tun und Gutes meinen nicht mehr ausreicht. Es geht nicht mehr darum, ob wir neue Wege gehen, sondern diese Wahl macht deutlich, dass wir es definitiv müssen. 

Den Kopf in den Sand zu stecken, kam für mich schon am Wahlabend nicht in Frage, ist doch für mich die Linke seit meinem Parteieintritt 2016 meine politische Heimat und Freundin geworden. Freundschaften sind nicht immer einfach und müssen gepflegt werden.  Das möchte ich mit euch gemeinsam im Landesvorstand tun. Es geht nicht darum alles Alte unbeachtet zurückzulassen, sondern auf die vielfältigen Erfahrungen aufzubauen mit den Impulsen des Rebellischen. Dabei sind die Menschlichkeit und die Art wie wir selber nach innen und nach außen auftreten genauso entscheidend für die Zukunft der Partei wie für die Menschen, die wir erreichen und für die wir uns einsetzen wollen.  Die Zeiten allwissender Politikerinnen haben ausgedient und zu dem Vertrauensverlust geführt, den wir alle jeden Tag im Kontakt mit Menschen erleben. 

Hier gilt es persönlich authentische Brücken zu schlagen, um die Menschen mitzunehmen, sie da abzuolen wo sie stehen. 

Gerade marginalisierte Gruppen, wie die vielen Senior*innen, die Menschen die in Armut leben müssen, queere Menschen, brauchen uns als starke Linke. Das war auch in den Wahlkämpfen spürbar, wenngleich der Zustand der Partei auf Bundesebene und das verlorene Vertrauen in uns auch Thema gewesen ist. Dabei kommt es so viel mehr auf Menschen an und Zugänge über Haustürgespräche, niedrigschwellige Angebote oder eben welche die ganz nah am Alltag der Menschen orientiert sind wie Veranstaltungen zur Vorsorgevollmacht oder Patient*innenverfügung und ich kann euch sagen, auch Karaokeabende helfen und bringen Menschen zusammen. 

Die größte Chance besteht darin miteinander nach Lösungen zu suchen. Aber auch nur dann, wenn echte Beteiligung wirklich möglich ist. Worthülsen braucht niemand mehr.

Es braucht die verschiedenen Sichtweisen. Die Sichtweisen queerer Frauen und Frauen mit Behinderung sind mir aufgrund meiner eigenen biografischen Erfahrungen besonders nah. Daraus schöpfe ich und klammere sie ganz bewusst auch in meiner politischen Arbeit nicht aus, sondern weise auf sie hin, mache sie transparent. Das verlangt Mut, jeden Tag. Nur mit dieser Sichtbarkeit und der Wahrnehmenung und der Anerkennung auch der Diskrimierungserfahrungen, kann eine Gesellschaft in der Vielfalt gelebt werden darf, erreicht werden. 

Miteinander, rebellisch, aber auch kompromissbereit - vor allem aber authentisch und ehrlich, weil wir alle das so sehr brauchen,

Zu meiner Person:

Ich bin 43 Jahre alt, lebe in meiner Regebogenpatchworkfamilie mit meinen jugendlichen Kindern, bin Sozialarbeiterin und arbeite künftig als Referentin in der Linksfraktion für Queerpoltik und Sport. Aufgewachsen in Tangermünde lebe ich seit 1998 in Berlin, seit 2005 in einem selbstverwalteteten Wohnprojekt in Lichtenberg, war von 2016 bis 2021 Bezirksverordnente, von 2021 bis 2023 Mitglied des Abegordnetenhauses und bin nun zurück in der Kommunalpolitik als Sprecherin für Queerpolitik, Sport und Inklusion