Deniz Seyhun

Kandidatur als stellvertretende Landesvorsitzende

Liebe Genoss*innen,

Berlin hat eine lange Tradition des Zusammenlebens von Menschen mit vielfältigen Lebensentwürfen und Wurzeln. Wir leben in einer durch Vielfalt und Migration geprägten Berliner Stadtgesellschaft.  Und das ist ein Schatz. Wichtig ist mir deshalb, mit und für Menschen Wege und Möglichkeiten zur persönlichen Orientierung und zur Partizipation am Parteileben aufzuzeigen.

Wir haben in Berlin – auch dank der LINKEN - das Partizipationsgesetz. Dieses Regelwerk ist enorm wichtig, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte zu fördern und durchzusetzen – und zwar in allen Bereichen des sozialen, kulturellen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Lebens. Ich möchte, dass wir genau diese Teilhabe auch in unserer Partei reell leben. Wir brauchen eine wirkliche „Willkommenskultur“.

Ich glaube, dass die kommenden zwei Jahre für uns als LINKE entscheidend sein werden. Mich besorgt, dass Genoss*innen, die teilweise jahrzehntelang Zeit und Kraft in die Vision einer linken Gesellschaft gesteckt haben, unsere Partei verlassen – nicht selten mit dem Hinweis, dass nicht klar ist, wohin wir als LINKE eigentlich steuern.

Ich bin überzeugt, dass wir progressive Positionen für eine solidarische Gestaltung der Gesellschaft erarbeiten und vertiefen müssen. Ich möchte in einer Partei mitarbeiten, die sich den Fragen der Zukunft stellt und politische Konzepte aufzeigt, die klare Antworten geben. Ich will Mitglied einer Partei sein, die auf allen Ebenen den Menschenrechten verpflichtet ist und sich gegen jegliche Diskriminierung einsetzt. Für eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Rechte und Entwicklungsmöglichkeiten hat.

Daher bewegen mich Fragen wie:

Wie schaffen wir es, dass unsere Mitgliedschaft wieder wächst? Wie verbinden wir das Gute, Altbewährte mit innovativen Konzepten so, dass sie eine Symbiose eingehen? Wie kommunizieren wir das nach innen und nach außen? Ich finde, diese Debatten sollten wir sachlich angehen und mit praktikablen Ansätzen aufwarten. Ich möchte zudem gerne meinen Beitrag dazu leisten, auch die anstehenden Wahlen vorbereiten. Bis 2026 werden das für uns alle drei herausfordernde Jahre. Wir stehen an der Seite sozialer Bewegungen und Initiativen. Ihre Forderungen gilt es für uns LINKE in eigene radikalreformerische Schritte zu übersetzen, die eine konkrete Verbesserung der Lebensverhältnisse für viele Menschen bedeuten und als solche auch wahrgenommen werden. Gleichzeitig müssen wir vermehrt den inhaltlichen und strategischen Austausch mit unserer Basis ermöglichen und ein attraktives politisches Angebot für unsere Wähler*innen entwickeln.

Ich freue mich auf Eure Fragen und Anregungen.

 

Zur Person:

geboren 1969 in Istanbul, seit fast 50 Jahren lebe ich in Berlin. Ich bin Diplomkauffrau und habe bei diversen politischen Verbänden – vor allem in den Feldern Bildung, Migration und Partizipation, Diversität – gearbeitet.

Ich bin seit 2016 Bezirksverordnete, zunächst in Reinickendorf und seit 2021 in Mitte.