Hans Kromrey

Kandidatur für den Landesvorstand

Liebe Genossinnen und Genossen,

ich bin in Berlin geboren, lebe und arbeite hier. Ich wünsche mir eine solidarische, eine gerechte, eine ökologisch-progressive Stadt. Den Kampf für solch eine Stadt verknüpfe ich untrennbar mit der LINKEN. Aber die Abgeordnetenhauswahl 2021 und nun die Wiederholungswahl 2023 haben gezeigt, dass sehr viele Wählerinnen und Wähler das nicht so sehen. Und dass, obwohl der Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« (DWE) deutlich gemacht hat, dass sehr viele Berlinerinnen und Berliner einen progressiven Wandel herbeisehnen und mit Sicherheit auch eine Partei, die standhaft für solch einen Wandel kämpft.

Die Verknüpfung zwischen diesem Kampf und der LINKEN müssen wir herstellen und den Menschen in der Stadt wieder gute Gründe geben, die LINKE zu wählen, statt nur noch aus Gewohnheit oder Alternativlosigkeit. Hierfür würde ich mich im Landesvorstand gern einsetzen. Es bestehen drei Handlungsfelder, in denen ich noch Verbesserungspotenzial in unserer Arbeit als Partei sehe:

Vieles wurde in den letzten Jahren durch die Regierungsbeteiligung der LINKEN erreicht, aber zu wenig davon wurde auch nachdrücklich als Erfolg nach außen vermittelt. Die Kommunikation nach außen muss diese Erfolge klarer in die Öffentlichkeit tragen, um den Mehrwert der LINKEN für das Leben der Menschen sichtbar zu machen, anstatt sich mit der edlen Hoffnung zu begnügen, die Qualität unserer Arbeit würde für sich sprechen und uns Wählerstimmen zuführen.

Andere Kämpfe wurden nicht mit der notwendigen Härte geführt und schale Kompromisse geschlossen in dem Impuls, (noch) Schlimmeres verhindern zu wollen. Dies gipfelte darin, dass wir es zuließen, dass zunächst das phänomenale Ergebnis von DWE wegmoderiert und uns dann auch noch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen abgenommen wurde. Dies ist jedoch eine Sackgasse. Solche Fehltritte zerstören unser größtes Kapital, das wir als Partei haben: unsere Glaubwürdigkeit bei den Wählerinnen und Wählern, kraftvoll und standhaft für linke Positionen zu kämpfen.

Als drittes halte ich den direkten Austausch für unverzichtbar: direkt mit der Parteibasis und direkt mit den Wählerinnen und Wählern. Seit meinem Eintritt in die LINKE im vergangenen Jahr habe ich mich in diesem Sinne dafür eingesetzt, die politische Arbeit vor Ort in meinem OV voranzutreiben. So habe ich das Gesprächsformat „Politischer Frühschoppen“ reaktiviert, mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern eine örtliche Aktiven-Gruppe gegründet und Norman Wolf als Direktkandidaten nach Kräften im Winterwahlkampf unterstützt. Insbesondere habe ich mich dafür eingesetzt, dass wir mit einem Haustürwahlkampf die LINKE mit ihren Erfolgen und ihren Vorhaben sichtbarer machen.

Die nächsten 3,5 Jahre in der Opposition geben uns die Gelegenheit, unser Profil als soziale und ökologische Kraft gemeinsam mit unseren Mitgliedern, mit den zahlreichen Initiativen der Stadtgesellschaft und im direkten Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern inhaltlich zu schärfen und durch energische Positionierungen und Botschaften klar erkennbar herauszuarbeiten. Diese Zeit sollten wir nutzen. Daran würde ich gern im Landesvorstand mitarbeiten. Daher bitte ich euch, mir eure Unterstützung und euer Vertrauen für ein Mandat als Mitglied des neuen Landesvorstandes zu schenken!

Zu meiner Person:

Ich bin 39 Jahre alt, geboren in Berlin, verheiratet und habe zwei Kinder. In Greifswald habe ich Jura studiert, wo ich 2004-2016 auch studentischer und später wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsprojekten zu Menschenrechten im Strafvollzug und zur Sanktionspolitik war und schließlich zum Dr. jur. promoviert wurde. Jetzt bin ich Richter am Landgericht Berlin, Mitglied der Neuen Richtervereinigung, stellvertretender Ortssprecher des OV 10 von Lichtenberg und Mitglied des Bezirksvorstandes der LINKEN Lichtenberg.