Neslihan Yağiz

Kandidatur für den Landesvorstand

Selbstvorstellung

Ich bin Neslihan (sie/ihr), Jahrgang 1989, geboren in Solingen/NRW, Kind einer sechsköpfigen türkischen Gastarbeiter:innenfamilie. Seit 2011 Wahlberlinerin, absolvierte ich 2016 über den 2.Bildungsweg hier das Abitur, worauf ich nach kurzer Pause das Studium der Europäischen Ethnologie/Regionalstudien Asien, Afrika an der Humboldt-Universität zu Berlin aufnahm. Seit 2013 bin ich Mitglied bei EigenSinn e.V. in Berlin Neukölln, dessen Kollektiv im Sinne der Erhaltung von experimentellen politisch-gesellschaftlichen Freiräumen agiert. Weitere Erfahrung politischen Aktivismus in selbstorganisierten, feministischen, anti-kapitalistischen Räumen prägten meine letzten zehn Jahre. Ich bin seit 2021 Parteimitglied, um unsere Kämpfe auch auf dieser Ebene zu führen. Ich kandidiere mit der Unterstützung von Links*Kanax Berlin und meines Bezirksvorstandes in Treptow-Köpenick.

Parteipolitische Arbeit

Letztes Jahr bin ich als BO-Sprecherin, als Landesparteitagsdelegierte, sowie als Wahlkreisverantwortliche in den Bezirksvorstand Treptow-Köpenick gewählt worden. Hier bin ich unter anderem für die Mitgliederarbeit verantwortlich. Bereits zweimal habe ich unsere Wahlkämpfe mitgefochten, sowie Einsätze am internationalen feministischen Kampftag vorbereitet und betreut. Außerdem brachte ich gemeinsam mit Genoss:innen die Gründung der bezirksweiten FLINTA*-Vernetzungsgruppe auf den Weg. Zukünftig werde ich mit Genoss:innen meiner Aktivengruppe in Treptow- Nord Anti-Sexismus-, sowie Anti-Rassismus-Plena organisieren. Der Bedarf unserer Partei sich in diesen Themen zu reflektieren, zu sensibilisieren, weiterzubilden und Transformationsprozesse endlich in Gang zu setzen, zeigt sich auch landesweit.

Politische Herausforderungen

Ich sehe die gesellschaftlichen Herausforderungen aus einer intersektionalen Perspektive, bin ich selbst doch mit verschiedenen Kategorien gelabelt (PoC, Mensch mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, Frau, Arbeiter:innenkind, ...). Sexismus, Rassismus, Stigmatisierung, Ausgrenzung und Unsichtbarkeit, das sind politisch gemachte, also systematische und strukturelle Probleme, die es weiterhin konsequent zu bekämpfen gilt. Die neue Berliner Koalition mit CDU und SPD wird uns in den nächsten drei Jahren nicht nur diesbezüglich mit kritischen Rückentwicklungen konfrontieren, auf die wir entschieden reagieren müssen. Umso wichtiger ist es gesellschaftspolitische Bündnisse einzugehen, sowie ein klares antirassistisches Profil zu formen, dem wir nicht nur in der Theorie gerecht werden. Warum sollte ich denn als Person of Color eine Partei wählen, die viel über Anti-Rassismus, Anti-Klassismus oder Feminismus weiß und redet, es dann aber nicht ausreichend schafft diversen Gruppen Raum für ihre Kämpfe abzugeben?

Meine Kandidatur

Der Landesvorstand gewinnt mit mir eine Person, die eine andere, eine frische Perspektive in unsere gemeinsame Arbeit einbringt. Ich bin sehr gut darin Leerstellen zu erkennen, sichtbar zu machen und mich einzumischen. Und das ist auch mein Anspruch: Sagen, was ist. Solidarität, Vielfalt und Inklusion, inner- wie außerparteilich, sollten keine Hashtags bleiben. Mein Kampf gilt der Stadtpolitik von Unten!

»BIPOC brauchen kein paternalistisches Mitleid und Hilfe weißer Menschen. Genau dieser kolonialrassistische White Charity Blick hat weiße Vorherrschaft seit Jahrhunderten zementiert. Stop it.«

– Tupoka Ogette