Lehrkräfte entlasten, gerecht verteilen und Schulen weiterentwickeln

Beschluss 8 / 1 / 9

DIE LINKE. Berlin setzt sich dafür ein, die bereits an Schulen tätigen Lehrkräfte zu entlasten, Schulen durch zusätzliches Personal im Sinne des Landesvorstands-Beschlusses 8-092/22 vom 16.12.2022 zu unterstützen und so den Lern- und Arbeitsort Schule weiterzuentwickeln. Um eine gerechtere Verteilung von Lehrkräften auf die Schulen zu gewährleisten, muss zudem das System der Lehrkräfte-Einstellung und -Verteilung über¬arbeitet werden.

DIE LINKE. Berlin bekräftigt den Landesvorstands-Beschluss 8-095/23 vom 20.01.2023, in dem sie den Senat umgehend zur Aufnahme von Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz auffordert. Parallel zu diesen Tarifverhandlungen ist ein Konzept zur Fachkräftegewinnung zu entwickeln, damit das pädagogische Personal an Schulen insgesamt entlastet werden kann.

Darüber hinaus fordert DIE LINKE. Berlin:

  1. Beschäftigung von Studierenden als ‚Teaching Assistants‘
    • Angesichts des eklatanten Mangels wird das Land auch künftig nicht umhinkommen, Studierende in Lehramtsstudiengängen an Schulen zu beschäftigen. Neben einer tariflichen Vergütung und entsprechender Begleitung durch ausgebildete Lehrkräfte bedarf es dafür klarer Tätigkeitsprofile.
    • Anders als Master-Studierende, die bereits jetzt an vielen Schulen im Rahmen des Programms „Unterrichten statt Kellnern“ tätig sind, erteilen Teaching Assistants, i.d.R. Lehramtsstudierende im Bachelor-Studium, keinen eigenverantwortlichen Unterricht, sondern unterstützen eine Lehrkraft bei ihren Aufgaben, vor allem als Doppelsteckung im Unterricht.
    • Um diese frühe Praxiserfahrung auch für ihre Ausbildung nutzbar zu machen, sollen sie ein regel-mäßiges Reflektionsangebot erhalten, dass die Senatsbildungsverwaltung in Kooperation mit den lehrkräftebildenden Hochschulen entwickelt und anbietet.
    • Eine Tätigkeit als Teaching Assistant darf nicht mit dem Praxissemester verrechnet werden, bei dem es sich um einen Teil der Ausbildung und nicht um eine Form der Berufstätigkeit handelt.
  2. Lehrkräfte-Einstellung und -Verteilung: Schulen ungleich behandeln
    • DIE LINKE. Berlin will die aktuellen Casting-Verfahren abschaffen und stattdessen zentrale Bewer-bungen (unter Angabe von Wunschschulen) einführen, um auf diese Weise eine zielgerichtete und passgenauere Verteilung von grundständig ausgebildeten Lehrkräften und Quereinsteiger*innen zu ermöglichen.
    • Schulen mit besonders großem Lehrkräftemangel sowie Schulen in herausfordernder Lage sind bei der Zuweisung von Personal zu bevorzugen.
    • Studierende, die sich verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung min. fünf Jahre an einer Schule mit besonders großem Lehrkräftemangel oder einer Schule in herausfordernder Lage tätig zu sein, sollen während des Studiums mit einem Stipendium unterstützt werden.