Unterrichtsqualität vor -quantität – Stundentafel und Unterrichtsinhalte entrümpeln
Beschluss 7 / 1 / 9
DIE LINKE. Berlin spricht sich gegen einseitige Stundenkürzungen bei der Sprachförderung und im Inklusionsbereich zugunsten der Abdeckung der Stundentafel aus, wie sie die Senatsbildungsverwaltung bisher vertritt. Einschnitte bei Sprachförderung und Inklusion treffen diejenigen am stärksten, die die meiste Unterstützung benötigen und verschärfen so die Bildungsungerechtigkeit. Eine Kürzung bzw. Priorisierung der Stundentafel darf deshalb kein Tabu sein, denn weniger kann manchmal mehr sein.
DIE LINKE. Berlin fordert deshalb eine Debatte darüber, wie Stundentafel und Unterrichtsinhalte angesichts des Lehrkräftemangels gekürzt, geändert und priorisiert werden können. Diese Debatte sollte als Ausgangspunkt für ein generelles Umdenken in Hinsicht auf Unterrichtsinhalte und -formate dienen. Wie könnte die Schule der Zukunft aussehen? Welche Inhalte sind zeitgemäß? DIE LINKE. Berlin lädt dazu zu einem partizipativen Diskussionsformat ein, zu dem die im Schulgesetz vorgesehenen Gremien, Vertreter*innen aus der Schulpraxis und der Zivilgesellschaft eingeladen werden.
Im Sinne der Betonung von Qualität statt Quantität spricht sich DIE LINKE. Berlin zudem gegen die von CDU und SPD in ihrem Entwurf für einen Koalitionsvertrag vorgesehene Einführung von Vergleichsarbeiten in allen Jahrgangsstufen aus. Mehr Tests bei immer schlechterer Personalausstattung ist nicht, was Berlin braucht, um aus der Bildungskrise zu kommen.