Rechte, rassistische Strukturen in den Berliner Ermittlungsbehörden?

Ort: Berlin, Haus 13 (Pfefferberg)

Aktivist*innen und Betroffene von Naziterror diskutieren

Rechte und rassistische Angriffe und Bedrohungen gehören zum Alltag vieler Menschen in Berlin. Was bedeutet es, wenn in Neukölln seit Jahren Anschläge verübt werden, aber kein einziger Ermittlungserfolg zu verzeichnen ist? Der Mord an Burak Bektaş, nur wenige Monate nach der Selbstenttarnung des NSU, ist bis heute nicht aufgeklärt. Berliner LKA-Beamte schicken sich Kurznachrichten u.a. mit dem Nazicode 88, ohne strafrechtliche Folgen.

Ein LKA-Beamter trifft sich in einer Kneipe in Rudow mit jemandem, der verdächtigt wird, an den Anschlägen in Neukölln beteiligt zu sein. Eine LKA-Beamtin gibt Adressen von linken Aktivist*innen weiter, die dann von einem Polizisten Drohbriefe erhalten. Das LKA steht aber auch in der Kritik, im Vorfeld des djihadistischen Anschlags auf dem Breitscheidplatz durch falsche politische Priorisierung im Zusammenspiel mit Inkompetenz,folgenschwere Fehlentscheidungen getroffen zu haben.

An die Öffentlichkeit gelangen solche Skandale nur, wenn Journalist*innen recherchieren – ohne tiefgreifende Konsequenzen. Selbst wenn ein leitender LKA-Beamter am 11. November 2019 im Inneausschuss zugeben muss, dass bezüglich der Anschläge in Neukölln «nicht immer optimal und fehlerfrei» gearbeitet wurde, bleiben die Forderungen von Betroffenen und Aktivist*innen nach Aufklärung und einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss unerhört.

Genug Gründe, miteinander zu diskutieren und die Forderungen von Aktivist*innen und Betroffenen zu unterstützen.

Gäste:

Moderation: Ferda Ataman, Journalistin

In Kooperation mit ReachOut und Pfefferwerk Stadtkultur

Veranstaltungsort: Haus 13 (Pfefferberg)

Schönhauser Allee 176
10119 Berlin


U2 (Senefelderplatz)



Der Pfefferberg ist barrierefrei (über Christinenstraße 18/19).