Solidarität mit den Beschäftigten der Telekom Call Center

Beschluss 3/3/1

Solidarität mit den Beschäftigten der Telekom Call Center – Call-Center-Kahlschlag in Berlin und bundesweit verhindern!

Die Telekom beabsichtigt die Schließung von 59 Call-Centern in 39 Städten. Von bisher 83 Standorten in 63 Städten sollen 24 übrig bleiben. Zwei Drittel aller Standorte sollen gestrichen werden.

Betroffen sind bundesweit 8.000 Beschäftigte, die Mehrzahl davon (60%) sind Frauen, mehr als 30% sind Teilzeitbeschäftigte und rund 10 % schwerbehinderte Kolleginnen und Kollegen. Schon jetzt steht fest, dass für 1.500 Beschäftigte nur Arbeitsplatzangebote außerhalb ihres bisherigen Arbeitsfeldes gemacht werden sollen, da eine zumutbare Weiterbeschäftigung im bisherigen Betrieb gar nicht angeboten wird. Mit diesem geplanten Call-Center-Kahlschlag zeigt die Deutsche Telekom AG erneut, dass die berechtigten Interessen der Beschäftigten nicht zählen und einseitig die Gewinninteressen der Aktionäre bedient werden sollen.

In Berlin will die Deutsche Telekom AG ihre Standorte Holzhauser Straße, Schätzelbergstraße, Lankwitzer Straße, Buchberger Straße und Köpenicker Allee schließen, wodurch 860 Arbeitsplätze vernichtet würden. Die angebotenen Ersatzarbeitsplätze werden sich in Frankfurt/Oder befinden. Von den Standortschließungen sind hier zu über 70% Frauen betroffen, viele davon in Teilzeitbeschäftigung und alleinerziehend. Die Fahrtkosten für die Beschäftigten aus dem Berliner Raum werden sich um rund 30% erhöhen. Das verfügbare Einkommen wird sich drastisch vermindern. Offensichtlich soll durch diese Maßnahme eine große Zahl der zum Teil schon lange Beschäftigten aus dem Unternehmen herausgedrängt werden, um dann Neueinstellungen zu erheblich schlechteren Arbeits- und Einkommensbedingungen vornehmen zu können. Dies zeigt sich auch an dem betriebswirtschaftlichen Unsinn, dass eigene Gebäude in Berlin leer stehen werden und dafür in Frankfurt/Oder Flächen angemietet werden müssen. Es besteht zudem die Gefahr, dass auch bis zu 300 Ausbildungsplätze in der Region wegfallen können. Mit dieser Maßnahme wird Berlin als der zweitgrößte Ausbildungsstandort der Telekom massiv bedroht.

DIE LINKE. Berlin unterstützt die betroffenen Beschäftigten der Telekom und ihre Gewerkschaft ver.di bei ihren Aktivitäten zum Erhalt der Arbeitsplätze in Berlin.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, der Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen Genosse Harald Wolf und die Fraktionsvorsitzenden der SPD und unserer Partei DIE LINKE werden darin bestärkt, weiterhin ihren politischen Einfluss u.a. dahingehend zu nutzen, auf den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG, Rene Obermann und die Mitglieder des Aufsichtsrates einzuwirken, dass die geplanten Standortschließungen in Berlin nicht realisiert werden.