Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben

Beschluss 6 / 4 / 3

 

 

Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben

Das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung ist ein Ziel linker Bildungspolitik.

Die im Jahr 2006 beschlossene UN-Behindertenkonvention muss mit der Umsteuerung hin zu einem inklusiven Schulsystem endlich umgesetzt werden! Keinem Kind oder Jugendlichen mit einer Behinderung darf mit dem Hinweis auf mangelnde Ressourcen oder unzureichende Ausstattung der Zugang zum gemeinsamen Leben, Lernen und Studieren in Kitas, Schulen oder Hochschulen länger verwehrt werden.

DIE LINKE hält eine Veränderung der bisherigen Verfahren zur Feststellung eines »sonderpädagogischen Förderbedarfs« und zur Ressourcenzuweisung für richtig, wenn sie dazu beitragen, eine gleichberechtigte Teilhabe aller am gemeinsamen Leben und Lernen zu fördern, die individuelle Förderung eines jeden Kindes und Jugendlichen im erforderlichen Umfang zu sichern und eine Kennzeichnung oder gar Stigmatisierung von Kindern und Jugendlichen zu vermeiden. Dafür bedarf es, gerade auch im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention einer breiten und transparenten Debatte mit allen Beteiligten und in der Öffentlichkeit. Eine Vorgabe von Kostenneutralität verhindert die Akzeptanz für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Allein schon die Schaffung von Barrierefreiheit für die Berliner Schulen ist ohne zusätzliche Ressourcen nicht machbar.

Entsprechend den neuen Anforderungen an Pädagoginnen und Pädagogen in einer inklusiven Schule muss sich die Aus-, Fort- und Weiterbildung verändern!

Der Finanzierungsbedarf für die Schaffung eines inklusiven Schulsystems muss dem Anliegen der UN-Behindertenrechtskonvention folgen und sich an bildungspolitischen und pädagogischen Anforderungen orientieren. Dafür bedarf es eines Stufenplanes sowohl für die inhaltlichen und organisatorischen Schritte als auch für die Bereitstellung des finanziellen Mittel.

DIE LINKE. unterstützt die stadtpolitische Konferenz zum Thema »Inklusive Schule« im Frühjahr 2013.