Reduzierung der FU-Bibliotheksbestände geht zu Lasten der Studienqualität

Tobias Schulze und Hassan Metwally erklären

Zu den Plänen der FU 300.000 Medieneinheiten aus den Beständen der Fachbereichsbibliotheken für Politik- und Sozialwissenschaften auszusondern, erklären die Mitglieder des Landesvorstandes der Partei DIE LINKE.Berlin, Tobias Schulze und Hassan Metwally:

Bereits jetzt müssen Studierende zum Teil wochenlang auf für ihr Studium notwendige Bücher warten. Mit der Aussortierung würden sich die schwierigen Studienbedingungen in den Sozialwissenschaften der FU noch weiter verschlechtern. Gänzlich unverständlich ist, wieso bereits heute Bücher aussortiert werden, wenn das neue Gebäude der Universitätsbibliothek erst 2020 bezugsfertig sein soll.

Das Argument der FU, man sortiere nur mehrfach vorhandene Bücher aus, die nicht permanent gebraucht werden, verfängt nicht. Zum einen kann es schon rechnerisch nicht stimmen, wenn fast die Hälfte der Medien abgegeben werden sollen. Zum anderen ist es gerade der Zweck einer Bibliothek, Medien vorzuhalten, die nicht permanent gebraucht werden. Wenn die FU nur halb so viele Mittel in den Kauf neuer Bücher stecken würde, wie sie für Bibliotheksbauten ausgibt, wäre Studierenden und WissenschaftlerInnen wirklich geholfen.

Die Pläne für die Zusammenlegung der universitären Bibliotheken zeigen erneut, dass die FU auf Kosten der Qualität der Lehre ihren vermeintlichen Eliteanspruch umsetzt. Diese Vorhaben sind zudem ein weiteres Glied einer langen Kette zur Dezimierung der Sozialwissenschaften (Ethnologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaften und Politikwissenschaften) an der FU, deren Fächer keinen Platz mehr in der »unternehmerischsten Uni Deutschlands« haben.

Die LINKE.Berlin und ihr Studierendenverband unterstützen den Einsatz der Hochschulmitglieder gegen die Zerschlagung der Medienbestände und für eine bessere Mittelausstattung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Bibliotheken an der FU.