Vielfalt statt Ausgrenzung – überall!

Zum am 23.06.2007 stattfindenden Berliner CSD

Zum am 23. Juni 2007 stattfindenden Berliner CSD, erklärt der Vorsitzende der Partei Die Linke. Berlin, Dr. Klaus Lederer:

Am kommenden Samstag werden wieder hunderttausende Menschen an der Parade zum  Berlin Christopher Street Day teilnehmen, feiern und für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgenders demonstrieren. Angesichts dieser Bilder, angesichts einer in den vergangenen Jahren unbestreitbar deutlich gewachsenen Akzeptanz gegenüber uns Schwulen und Lesben wird leicht vergessen, dass uns auch in Deutschland im Alltag immer wieder Diskriminierungen widerfahren.

Ich begrüße daher ausdrücklich die Wahl des diesjährigen Mottos für den Berliner CSD »Vielfalt sucht Arbeit«, mit dem auf die mannigfachen Ausgrenzungen im Berufsleben und bei der Arbeitsplatzsuche aufmerksam gemacht werden soll.

Doch nicht nur am Arbeitsplatz erfahren viele Schwule und Lesben oft versteckte und manchmal auch offene Ablehnung. Für viele Jugendliche verbindet sich ihr Coming Out an ihrer Schule mit traumatischen Erfahrungen. Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen gehört daher in die Schulen und in die Jugendarbeit. Das unterstreichen nicht zuletzt auch die jüngst wieder bekannt gewordenen Zahlen  zum Anstieg der Gewalterfahrungen von Schwulen. 

Die schon dramatische Züge annehmende Zunahme der HIV-Erstdiagnosen vonetwa 40% in den letzten fünf Jahren zeigt uns, das der allgemeine Eindruck, man hätte die tödliche Infektionskrankheit im Griff, täuscht. Der Gefahr einer Ansteckung durch den HI-Virus betrifft Schwule und bisexuellen Männer überproportional, hier müssen wir Präventionsmaßnahmen in der Community unterstützen und modifizieren.

Ein Blick über den Tellerrand dieser Stadt zeigt uns auf, dass Schwulen und Lesben und Transgenders in vielen Teilen der Welt weiterhin verfolgt und diskriminiert werden. Nicht zuletzt in Osteuropa grassiert die z.T. militante und staatlich geduldete Homophobie. Der CSD steht in der Tradition unsere Schwestern und Brüder in ihrem Kampf zu unterstützen und ein Zeichen für die internationale Solidarität setzen.

Ich freue mich ausdrücklich, das die beiden Berliner CSD-Demonstrationen diesen Schattenseiten in den Blick nehmen und werde mich an beiden Demonstrationen beteiligen, um ihre und unsere Anliegen zu unterstützen.