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Warum stehen hier Wohnungen oder Gewerberäume leer?

  • Trotz Wohnungsnot stehen in Berlin 40.500 Wohnungen leer – das entspricht Wohnraum für fast 77.000 Menschen! Zusätzlich stehen 1,5 Millionen Quadratmeter an Büroflächen leer - daraus könnten etwa 25.000 Wohnungen mit einer Größe von 60m² entstehen. 
  • Ein Grund dafür ist die Spekulation aufsteigende Preise. Auch die Vermietung als Ferienwohnung über Airbnb und andere Plattformen oder ausbleibende Instandhaltung spielen eine Rolle. Die Gründe für leerstehende Gewerbeeinheiten liegen oft in zu hohen Mieten.
  • Die Linke fordert die effiziente Ahndung von Leerstand durch ein verschärftes Zweckentfremdungsverbot und die konsequente Anwendung in den Bezirken. Die Umwandlung von leerstehenden Büroflächen zu Wohnraum soll gefördert werden. 
  • Kennen Sie weitere Leerstände in Berlin? Sie können uns diese per E-Mail unter leerstand@dielinke.berlin melden und damit unsere weitere Arbeit unterstützen.

Darum geht’s:

40.500 Wohnungen in Berlin stehen leer? 

Der Zensus 2022 weist für Berlin rund 40.500 dauerhaft leerstehende Wohnungen aus (Link zum Zensus). Das entspricht Wohnraum für fast 77.000 Menschen. Angesichts der wahnsinnigen Mietpreise und der vielen Menschen auf Wohnungssuche, ist dies ein Zustand, den Die Linke nicht akzeptiert und gegen den sie vorgeht. Bekämpfung des Leerstands ist eine von vielen Lösungen für die Wohnungskrise in Berlin.

Aber nicht alle Wohnungen standen dauerhaft leer. Beim Mikrozensus werden alle Wohnungen gezählt, die zu einem Zeitpunkt leer stehen, also auch Wohnungen, die kurzfristig wegen Umzügen oder Renovierung leer stehen.

Von allen leerstehenden Wohnungen in Berlin waren 61 % innerhalb der nächsten drei Monate für einen Bezug verfügbar, unabhängig davon, wie lange die Wohnungen schon leer stehen. In Berlin steht etwa jede dritte Wohnung 12 oder mehr Monate leer.

1 Millionen Quadratmeter leerstehende Büroflächen

Der Berliner Senat schätzt den Leerstand von Büroflächen auf mehr als eine Million Quadratmeter, wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hervorgeht. Durch einen Umbau der leerstehenden Gewerbeflächen ließen sich mehr als 16.000 Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von 60m² schaffen. Deswegen fordert die Linke den Umbau von Gewerbeflächen zu Wohnraum gezielt zu fördern und weitere Büroneubauten zu stoppen. Flächen, die für den Neubau von Büros oder Hotels vorgesehen sind, will Die Linke für den sozialen Wohnungsbau umwidmen. 

Seit Jahren wächst der Leerstand von Gewerbeeinheiten, trotzdem wird weiterhin der Bau neuer Büroflächen genehmigt. Bis 2026 sollen berlinweit rund 1,5 Millionen Quadratmeter neuer Büroflächen fertiggebaut werden. Nach der Fertigstellung stehen viele Bürogebäude leer, während gleichzeitig Tausende Wohnungen fehlen. Das ist eine massive Verschwendung der immer knapper werdenden Bauflächen und eine ökologische Katastrophe, denn Neubau verursacht sehr viel Co2.

Was sind die Gründe für Leerstand?

  • Spekulation auf steigende Preise

In den letzten 20 Jahren sind die Bodenpreise in Berlin ins Unermessliche gestiegen. Spekulanten und Investoren nutzen den Leerstand oft als eine Methode der Wertsteigerung ihrer Immobilien. Wenn die Nachfrage nach Wohnraum hoch ist, aber gleichzeitig auch die Grundstückspreise steigen, ist es für Investoren attraktiv, Wohnungen absichtlich leer stehen zu lassen, um auf noch höhere Preise zu spekulieren. Gegen die Interessen der Allgemeinheit zu handeln und Wohnraum leer stehen zu lassen, hat sich jahrelang gelohnt. Leerstehende Wohnungen werden in vielen Fällen um bis zu 30 % teurer verkauft als vermietete Wohnungen.

  • Immobilien als Betongold

Durch die steigenden Immobilienpreise sind Wohnraum und Gewerbeflächen eine sichere Geldanlage, die hohe Renditen verspricht. Investoren und Konzerne kauften sich insbesondere in der Niedrigzinsphase seit 2010 in Berlin ein, um ihr Geld zu vermehren. Mieteinnahmen sind dabei oft zweitrangig. Insbesondere Gewerbeimmobilien dienen häufig als Anlageobjekt von Immobilienfonds, die auf steigende Immobilienpreise spekulieren und nur wenig für die tatsächliche Vermietung der Flächen interessieren.

  • Umgehen von Denkmalschutz

Denkmalgeschützte Häuser dürfen nicht einfach abgerissen werden. Investoren, die auf maximale Rendite abzielen und teure Luxuseigentumswohnungen bauen wollen, ist dies ein Dorn im Auge. Sie lassen denkmalgeschützten Wohnraum oft durch Leerstand verrotten, bis die Häuser nicht mehr zu retten sind. Damit wird der Denkmalschutz letztendlich umgangen.

  • Tourismus statt Wohnen

Durchschnittlich etwa 15.000 bis 20.000 Wohnungen werden in Berlin über Airbnb an Tourist*innen angeboten. Schätzungsweise 40 bis 50 Prozent aller angemeldeten Wohnungen auf Airbnb dienen unternehmerischen Zielen und stehen weite Teile des Jahres leer. Wohnraum wird somit oft illegal für den Tourismus vorgehalten, anstatt den Menschen vor Ort zur Verfügung zu stehen.

  • FehlendeKonsequenzen

Allen Leerständen gemeinsam ist es, dass es kaum Konsequenzen gibt, die die Verursacher zu einem Einlenken bewegen würden. Es fehlt der Druck durch die Politik. In Zeiten einer Wohnungskrise darf sich Leerstand nicht rentieren. Er muss konsequent bestraft werden, sodass dringend nötiger Wohnraum wieder zur Verfügung steht. Hier müssen der Bund und das Land Berlin die nötigen Stellschrauben drehen und die Bezirke härter durchgreifen.

  • Erbschaftsstreitigkeiten

Wird ein Haus an mehrere Personen vererbt, kann es sehr unterschiedliche Vorstellungen geben, was mit dem Haus passiert. Weitere Vermietung? Abriss und Neubau? Modernisierung und Erhöhung der Mieten? Manchmal führen solche Unstimmigkeiten zu dauerhaftem Leerstand.

Wie will Die Linke Leerstand bekämpfen?

  • Beschlagnahmung und Instandsetzung bei dauerhaftem Leerstand

Die Linke hat während ihrer Regierungsbeteiligung in Berlin das Zweckentfremdungsrecht deutlich verschärft. Die Bezirke können neben hohen Bußgeldern den jahrelang leerstehenden Wohnraum im Sinne der Allgemeinheit vorübergehend beschlagnahmen, ihn auf Kosten der Eigentümer instand setzen und wiedervermieten. Durchgesetzte Beschlagnahmungen und Wiedervermietungen haben eine abschreckende Wirkung auf Immobilienspekulanten. Wir fordern eine konsequente Anwendung der bestehenden rechtlichen Regelungen durch die Bezirke und eine aktive Unterstützung durch den Senat!

  • Förderprogramm zum Umbau von leerstehenden Büroflächen zu bezahlbarem Wohnraum 

Leerstehende Büroflächen zu Wohnraum umzubauen ist teuer, deshalb wollen wir den Umbau von Gewerbeflächen mit einem neuen Förderprogramm unterstützen. Dabei soll sichergestellt werden, dass die so entstehenden Wohnungen für breite Teile der Bevölkerung bezahlbar sind. Der Umbau von leerstehenden Büroflächen ist klimapolitisch sinnvoll, denn der Neubau von Gebäuden kostet viel Co2 und durch den Umbau bestehender Immobilien zu Wohnzwecken statt umfassendem Neubau, kann viel Co2 eingespart werden.

  • Erhebung von Leerstand

Um Leerstand bestrafen zu können, müssen die Städte zunächst wissen, wo Wohnraum leer steht. Mit der Stromzählermethode können Leerstände systematisch erfasst werden. Städte wie Dortmund machen dies in Kooperation mit dem Energieversorger. Wir wollen das auch in Berlin umsetzen. Außerdem wollen wir ein Mieten- und Wohnungskataster einführen.

  • Neubau von Büroimmobilien stoppen 

Trotz wachsender Leerstände von Büroflächen werden jedes Jahr weitere Neubauten genehmigt. Bereits jetzt stehen 4,9 Prozent der Büroflächen leer und der Senat erwartet künftig einen weiteren Anstieg der Leerstandsquote. Wir wollen den Neubau weiterer Büroflächen stoppen. Kein Neubau von Büroimmobilien darf mehr von Bezirken und Senat genehmigt werden. Durch den Aufbau eines  Katasters wollen wir leerstehende Büroflächen identifizieren, um sie anschließend umzunutzen.

  • Bodenspekulation verhindern – Bauland in öffentliche Hand

Spekulativ unbebaute Grundstücke von Investoren liegen absichtlich brach, um von einer zukünftigen Wertsteigerung zu profitieren. Diese Flächen werden nicht entwickelt oder bebaut, obwohl sie potenziell für bezahlbaren Wohnungsbau verwendet werden könnten. Die Spekulation auf diese Flächen trägt zur Verknappung des verfügbaren Wohnraums bei. Wer solche Flächen brachliegen lässt, muss bestraft werden. Dazu gibt es seit kurzem die Möglichkeit, solche Flächen durch die Grundsteuer C  gesondert zu besteuern. Im Vergleich zu Hamburg, wo der Hebesatz der Grundsteuer C mit einem sehr hohen Satz von 8.000 % belegt ist, liegt der Hebesatz in Berlin bei 200 % deutlich niedriger.

Wir wollen Bauland in öffentliche Hand bringen und darauf dauerhaft bezahlbare Wohnungen und soziale Infrastruktur wie Kitas oder kulturelle Einrichtungen schaffen.

  • Entkriminalisierung und Legalisierung von Besetzungen

Wir setzen uns dafür ein, dass Hausbesetzungen, insbesondere bei jahrelangem Leerstand, entkriminalisiert werden. Wir wollen die sogenannte Berliner Linie abschaffen.  Wir streben für Berlin ein Leerstandsgesetz an. Mit diesem soll grundsätzlich die Besetzung von seit mindestens einem Jahr leer stehendem Wohnraum zu einem dauerhaften Wohnrecht führen, es sei denn, die Eigentümer*innen verpflichten sich verbindlich, in einem begrenzten Zeitraum den Wohnraum zu sozial verträglichen Mieten zur Verfügung zu stellen.

Aktion Linke gegen Leerstand

Die Linke macht sich seit Langem dafür stark, dass Leerstand wieder genutzt und bewohnbar gemacht wird. Mit unserer Aktion machen wir stadtweit viele Fälle von dauerhaftem Leerstand aufmerksam. Wir wollen den Berliner Senat an seine Verantwortung erinnern, endlich gegen Leerstand vorzugehen, damit dringend benötigter Wohnraum wieder den Menschen zur Verfügung steht.

Linke wählen, Spekulanten quälen

In Wahlkampfzeiten versprechen alle Parteien bezahlbares Wohnen. Aber nur Die Linke steht konsequent an der Seite von Mieterinnen und Mieter und ist auch bereit sich mit Immobilienspekulanten anzulegen. Wir wollen einen bundesweiten Mietendeckel einführen. Wohnen darf keine Ware sein.

Deshalb: am 23. Februar Die Linke wählen.

Beispiele für Leerstand in Berlin

Kameruner Straße 5/ Lüderitzstraße 22 (Bezirk MItte)

Leerstand seit: 2018
Wohnungen: Unklar
Eigentümer: Santosh A. 

  • Das Haus wurde 2018 von der Polizei wegen einer Gefahrenabwehr geräumt, da gesundheitsgefährende Zustände für die Bewohnerschaft in der verfallenden Immobilie herrschten. Seitdem stehen die Wohnungen leer und die Bausubstanz verfällt.
  • Der Bezirk sah über Jahre dem Verfall der Immobilie zu. Bezirkliche Anordnungen zur Instandhaltung wurden durch den Eigentümer ignoriert. 2022 wurde das Haus durch den Senat zu einem Pilotprojekt für die Einsetzung eines Treuhänders auserkoren, um das Gebäude auf Kosten des Eigentümers zu sanieren. Passiert ist seitdem jedoch nicht viel! 

Donaustraße 68 bis 70b “Rix” (Bezirk Neukölln)

Leerstand seit: Seit Frühjahr 2022 

Wohnungen: Nur 4 von 40 Wohnungen sind bewohnt 

Eigentümer: Ziegert Immobilien

  • In insgesamt 5 Gebäuden stehen Wohnungen nach einer aufwendigen Modernisierung und der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen leer. Die Immobilien wurden 2015 erworben und wurden bis 2021 saniert  
  • Grund für den Leerstand ist offenbar ein zu hoher Verkaufspreis von rund 8.000 € pro Quadratmeter 
  • Bis 2027 unterliegen die Wohnungen einer Sozialbindung. Durch eine Recherche des Tagesspiegels wurde bekannt, dass Ziegert potentiellen Käufern anbot, etwaige Bußgelder zu übernehmen, wenn die Käufer die Wohnungen selbst nutzen wollen. 

Suarezstraße 24/25 (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf)

Leerstand seit: Seit 2018 

Wohnungen: Nur 1 von 30 Wohnungen ist noch bewohnt 

Eigentümer: DaKaRo Liegenschaftsverwaltung 

  • Der Eigentümer will das Haus abreißen, um die vorhandenen, bezahlbaren Wohnungen abzureißen und stattdessen luxuriöse Eigentumswohnungen zu errichten. Dabei verweigert der Eigentümer die nach Zweckentfremdungsverbotsgesetz vorgeschriebenen Mietobergrenzen für Ersatzwohnraum einzuhalten. 
  • Das Haus wurde über Jahre hinweg entmietet und leergezogen, die Mieter*innen wurden rausgedrängt. 
  • Einzig eine ältere Däme ist als letzte Mieterin im Haus verblieben, sie stellt sich seit Jahren gegen ihre Verdrängung 

Hindenburgdamm 72/ Gardeschützweg 3 (Bezirk Steglitz-Zehlendorf)

Leerstand seit: Mitte der 2000er Jahre 

Wohnungen: 11 leerstehende Wohnungen und mehrere Ladeneinheiten 

Eigentümer: Privatperson

  • Das Haus verfällt seit vielen Jahren. Gegen den Eigentümer wurden bereits 45.000 Euro Bußgeld verhängt, ohne dass dieser tätig wurde. 
  • Ähnlich wie die Kameruner Straße wurde das Haus durch den Senat zu einem Pilotprojekt für die Einsetzung eines Treuhänders auserkoren, um das Gebäude auf Kosten des Eigentümers instand zu setzen. Doch den Ankündigungen folgte bisher kaum Taten. 
  • Berlinweit gibt es Schätzungen zufolge 30 bis 100 ähnlich verwahrloste Häuser (sogn. “Geisterhäuser”)