
Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!
Vor 78 Jahren, am 8. Mai 1945, unterzeichnen die Oberbefehlshaber der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation Deutschlands in Berlin-Karlshorst – in Anwesenheit sowjetischer, amerikanischer, französischer und britischer Vertreter. Es ist das Ende der faschistischen Verbrechen, der Shoa und der systematischen Vernichtung und Verfolgung von Menschen auf Basis rassistischer, antisemitischer und antiziganistischer Ideologie. Es ist das Ende der politischen Verfolgung von NS-Gegner*innen und Widerstandskämpfer*innen. Allen Opfern des Hitlerfaschismus gedenken wir auch in diesem Jahr und danken den Befreier*innen.
Wir stellen uns klar gegen die Instrumentalisierung des Antifaschismus als Kriegspropaganda seitens der russischen Regierung – auch und gerade am 8. und 9. Mai in Berlin. Die Gedenkorte dieser Stadt sind Mahnmale des Krieges und der Zerstörung, die vom faschistischen Deutschland ausgingen, und Friedhöfe gefallener Rotarmisten – auch aus der Ukraine. Sie erinnern uns an die Befreiung Berlins durch die Rote Armee, aber mahnen uns auch der 27 Millionen sowjetischen Toten, die der vernichtenden Lebensraumpolitik des Hitler-Regimes im Osten zum Opfer fielen.
Wir stellen uns gegen jeglichen anti-slawischen Rassismus. Menschen aus allen ehemaligen Sowjetrepubliken sind Teil unserer Gesellschaft. Niemand darf aufgrund seiner Sprache pauschal für den Krieg verantwortlich gemacht werden. Kein Mensch und keine Institution und Einrichtung darf angegriffen werden, denn für diesen Krieg trägt die russische Führung die Verantwortung. Gleichzeitig treten wir jeglichen Rechtfertigungsversuchen des Krieges entschieden entgegen.
Aus diesem Grund stellen wir uns auch am 8. und 9. Mai gegen rechte, nationalistische Hetze, Rassismus und Kriegspropaganda. Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Tag der Befreiung: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Beschluss der Parteivorstandsberatung vom 23. April 2023
Veranstaltungen
Kranzniederlegung der Vorsitzenden
Die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan werden gemeinsam mit unserer Landesvorsitzenden Katina Schubert am 08. Mai um 15 Uhr einen Kranz am Mahnmal Treptower Park ablegen. Anschließend wird Gregor Gysi eine Gedenkrede halten.
-
11:00
Uhr
Sowjetisches Ehrenmal in Staaken, Nennhauser Damm Ecke HauptstraßeKranzniederlegung zum 78. Jahrestag des Siegs über Nazideutschland
In meinen Kalender eintragen
-
10:00 - 15:00
Uhr
Gedenken am Tag der Befreiung
09.30 Uhr an der Nikolai Bersarin Birke, Alfred–Kowalke-Str. /Am Tierpark 10.00 Uhr Gedenken an der Nikolai Bersarin Tafel, Alt Friedrichsfelde 1 10.30 Uhr Gedenken an der Stele für das ehemalige Zwangsarbeiterlager im Fennpfuhlpark 13.00 Uhr Gedenken in der Küstriner Str. 11 15.00 Uhr Gedenken Mahnmal am Museum… mehr
In meinen Kalender eintragen
-
18:00
Uhr
Berlin, Kino TONIDas Jahr 1945
Filmvorführung des ND Filmclubs: Einführung und Moderation durch Paul Werner Wagner im Gespräch mit Dr. Rainer Karlsch (Historiker) und Dr. Elke Scherstjanoi (Historikerin) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
18:00
Uhr
Berlin, Karl-Liebknecht-HausUnsterblicher Ruhm den Befreiern? Die Sieger des 8. Mai im Konflikt von Politik und Erinnerung von 1945 bis 2023
Vortrag von Dr. Stefan Bollinger (Historische Komission DIE LINKE und stellv. Vorsitzender Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Helle Panke e.V.) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
11:00
Uhr
U-Bhf WeberwieseBeginn des Nachkriegs-Wohnungsbaus in Berlin: Bauhaus Moderne
Historischer Stadtspaziergang mit Bernd S. Meyer (Kulturwissenschaftler) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
10:00
Uhr
Berlin, Russischer FriedhofEhrung der Opfer des Faschismus anlässlich des Tags der Befreiung
Ehrung gefallener Sowjetsoldaten und von Zwangsarbeiterkindern mehr
In meinen Kalender eintragen
-
12:00 - 18:00
Uhr
Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Gedenkveranstaltung der Berliner VVN-BdA und Bund der Antifaschisten Treptow, VVN-BdA Köpenick: mehr
In meinen Kalender eintragen
-
17:00 - 18:30
Uhr
Lesen gegen das Vergessen
Öffentliche Lesung zur Erinnerung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller erinnern, deren Bücher am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt wurden. mehr
In meinen Kalender eintragen
-
18:00
Uhr
Politisches Erbe und Erinnerungskultur
Autorengespräch: Wolfgang Herzberg („Jüdisch & Links“) und Ellen Brombacher („Deutsch-jüdisches Familienbild“) über ihre Familiengeschichten im Gespräch mit Thilo Urchs (Bezirksgeschäftsführer DIE LINKE Mitte) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
11:00
Uhr
Herbert-Baum-Denkmal, Am Lustgarten/Schloßplatz (Museumsinsel)Die Widerstandsgruppe Herbert Baum
Vortrag von Thomas Flierl (Architekturhistoriker und ehem. Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
11:00
Uhr
Berlin, Karl-Liebknecht-HausBefreiung, was sonst? – Plakate zum 8. Mai
Ausstellungseröffnung: Kurator Tobias Bank (Bundesgeschäftsführer DIE LINKE) im Gespräch mit Daniela Trochowski (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Rosa-Luxemburg-Stiftung) und Regina Kittler (Sprecherin für Bildung und Kultur Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
18:00
Uhr
Sieger leben in Deutschland
Podium: Dr. Jörg Morré (Direktor des Museums Berlin-Karlshorst) und Dr. Elke Scherstjanoi (Historikerin) im Gespräch mit Tobias Bank (Bundesgeschäftsführer DIE LINKE) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
17:00
Uhr
Berlin, Karl-Liebknecht-HausZur Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Vortrag von Jutta Harnisch (VVN-BdA Berlin) mehr
In meinen Kalender eintragen
-
19:00
Uhr
Hansabibliothek, Altonaer Str. 15, 10557 BerlinOffene Lesung gegen das Vergessen
Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung mehr
In meinen Kalender eintragen
Orte der Erinnerung
Spandauer Zitadelle
Im April 1945 hatten in der Zitadelle Hunderte Zivilisten Schutz gesucht. Um Blutvergießen zu vermeiden, begaben sich am 30. April 1945 sowjetische Parlamentäre in die Zitadelle. Nach langem Zögern willigte die Garnison in die bedingungslose Kapitulation ein. Stadtplan
Schulenburgring 2 (Tempelhof)
Im Erdgeschoss befand sich vom 27. April bis zum 2. Mai 1945 der Gefechtsstand General Tschuikows. Hier unterzeichnete General Weidling am 2. Mai die Kapitulation der Berliner Garnison. Stdtplan
Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Treptow (Puschkinallee)
Die von 1946 bis 1949 errichtete Anlage ist letzte Ruhestätte für 5.000 sowjetische Soldaten und Offiziere, die aus verstreuten Sammel- und Einzelgräbern dorthin überführt wurden. Für den Bau wurde u.a. Material der zerstörten Reichskanzlei verwendet. Die fast 12 m hohe Bronzeskulptur stammt von Jewgeni Wutschetitsch, der selbst Kriegsteilnehmer war. Stadtplan
Deutsch-russisches Museum Berlin-Karlshorst (Zwieseler Straße 4)
Im Gebäude der ehemaligen Pionieroffiziersschule unterzeichneten in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation. Der Saal, in dem Marshall Shukow und Vertreter der Alliierten Streitkräfte die bedingungslose Kapitulation entgegennahmen ist im Originalzustand erhalten. Stadtplan
Erste Stadtkommandantur Friedrichsfelde (Alt-Friedrichsfelde 1)
In diesem Haus befand sich seit den letzten Apriltagen 1945 für mehrere Wochen die erste sowjetische Stadtkommandantur für Berlin. Hier wirkte Generaloberst Bersarin, der am 28. April zum ersten Stadtkommandanten ernannt wurde. Stadtplan
Sowjetisches Ehrenmal Schönholzer Heide (Pankow)
Die Schönholzer Heide, seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel für Berliner Familien, wurde im Zweiten Weltkrieg in ein großes Zwangsarbeiterlager umgewandelt. Nach dem Krieg entstand im nordwestlichen Teil des Parks von Mai 1947 bis November 1949 nach Entwürfen der Sowjetischen Architektengruppe K.A. Solowjow, M.D. Belawenzew und W.D. Koroljow und des Bildhauers Iwan G. Perschudtschew ein Soldatenfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von über 13.000 Offizieren und Soldaten der Roten Armee beigesetzt wurden, die bei den Endkämpfen um Berlin im April/Mai 1945 starben – unter ihnen auch 120 Frauen. Stadtplan
Sowjetisches Ehrenmal Tiergarten (Straße des 17. Juni)
Das Ehrenmal ist den in der Schlacht um Berlin gefallenen Sowjetsoldaten gewidmet und symbolisiert zugleich den Sieg über den deutschen Faschismus. Es wurde am 11. November 1945 mit einer Parade der vier Siegermächte eingeweiht. Hinter dem Ehrenmal befinden sich die Gräber von 2.500 gefallenen Sowjetsoldaten. Stadtplan
Die Berliner Operation 1945
16. April | Mit der Großoffensive der 1. Bjelorussischen und der 1. Ukrainischen Front an der Oder beginnt die Schlacht um Berlin. Besonders verlustreich sind die Kämpfe um die Seelower Höhen. |
21. April | Einheiten der 5. Stoßarmee erreichen bei Marzahn die östliche Stadtgrenze und dringen in das Stadtgebiet vor. Im Norden wird Frohnau eingenommen. |
22. April | Einnahme der Dörfer und Siedlungen in den östlichen und nördlichen Außenbezirken. |
23. April | Sowjetische Einheiten rücken in Pankow und Köpenick ein. |
24. April | Sowjetische Einheiten nehmen Mariendorf, Lichterfelde und Reinickendorf ein und stoßen nach Zehlendorf, Neukölln und Tempelhof vor. |
25. April | Sowjetische Truppen erreichen den Flughafen Tempelhof. Der Ring um Berlin wird geschlossen. |
26. April | Über Dahlem rücken sowjetische Einheiten nach Steglitz vor. |
27. April | Erbitterte Kämpfe am Alexanderplatz, am Halleschen Tor und in Schöneberg. Aus Richtung Charlottenburg kämpft sich die 1. Polnische Armee zum Stadtzentrum vor. |
28. April | General Bersarin wird Stadtkommandant. |
29. April | Der Versuch der 12. Armee unter General Wenk, den Ring um Berlin aufzubrechen, scheitert. |
30. April | Sowjetische Soldaten hissen auf dem Reichstag das Siegesbanner. Hitler und Goebbels enden durch Selbstmord. |
1. Mai | Waffenstillstandsverhandlungen zwischen General Krebs und Generaloberst Tschuikow im Schulenburgring in Tempelhof. |
2. Mai | General Weidling unterzeichnet die Kapitulationserklärung der Berliner Garnison. |
8. Mai | In der Nacht zum 9. Mai wird die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Berlin-Karlshorst unterzeichnet. |