9.November 1938: Die Erinnerung wachzuhalten, bedeutet mehr als nicht zu vergessen.
Anlässlich des Jahrestags der Novemberpogrome vom 9. November 1938 erklären die Landesvorsitzenden der Berliner Linken, Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer sowie die Vorsitzenden der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Anne Helm und Tobias Schulze:
Am 9. November 1938 wurden über tausend jüdische Geschäfte und Synagogen von Nazis geplündert, in Brand gesetzt und zerstört. Jüdinnen und Juden wurden überfallen, erniedrigt und getötet. Die Pogrome bildeten den Auftakt zur systematischen Verfolgung aller Jüdinnen und Juden. Anlässlich des Jahrestags der Novemberpogrome vom 9. November 1938 erklären die Landesvorsitzenden der Berliner Linken, Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer sowie die Vorsitzenden der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Anne Helm und Tobias Schulze:
„Die Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938 wachzuhalten, bedeutet für uns mehr als nicht zu vergessen. Wir erleben derzeit jeden Tag, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der menschenverachtenden Ideologie des Antisemitismus ist. Es macht uns fassungslos, wenn auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde Kahal Adass Jisroel ein Brandanschlag verübt wird oder Stolpersteine und Gedenkstelen beschädigt werden, Wohnhäuser markiert werden. Es macht uns fassungslos und beschämt uns, dass Menschen jüdischen Glaubens in Berlin immer mehr Hass und Gewalt ausgesetzt sind, es ist einfach unerträglich. Solche verrohten Zustände werden wir niemals hinnehmen und alle Jüdinnen und Juden in Berlin haben unsere volle Unterstützung und Solidarität.
Der Kampf gegen jede Form von Antisemitismus ist nicht nur ein unverzichtbarer Auftrag aus dem Holocaust, sondern bleibt eine tagtägliche Herausforderung in unserem Land. Wir stellen uns entschieden gegen rechte Hetze, die die furchtbare Zeit des Nationalsozialismus als „Vogelschiss deutscher Geschichte“ verharmlost. Wir stellen uns entschieden gegen antisemitische Verschwörungsideologien. Wir stellen uns entschieden gegen alle Akteure, die den brutalen Terror der Hamas vom 7. Oktober als Akt des Widerstandes glorifizieren. Wir werden ein konkretes Maßnahmenpaket gegen Antisemitismus entwickeln, auch in Bezug auf Strukturen, die sich als links verstehen.
Antisemitismus ist eine tödliche Gefahr für alle Jüdinnen und Juden und für unsere demokratische Gesellschaft als Ganzes. Gerade der 9. November mahnt uns, dass Demokratie und Zivilgesellschaft nichts Selbstverständliches sind, sondern immer wieder verteidigt werden müssen. Es ist und bleibt unsere zentrale Aufgabe als Linke, Antisemitismus in all seinen Formen klar zu benennen und entschlossen politisch und gesellschaftlich zu bekämpfen.“
Abgeordnete, Mitglieder und Sympathisant*innen der Berliner Linken nehmen auch in diesem Jahr an vielen Gedenkveranstaltungen teil und führen eigene Gedenkaktionen durch. Alle Termine finden Sie hier: