Sitzung der LAG Kultur

1. Thema: Gleichstellung und Diversität im Kulturbereich

2. Sommertreffen und Sonstiges

 

Zu TOP 1: Thema: Gleichstellung und Diversität im Kulturbereich

Gleichstellung

Aktueller Anlass des Gesprächs ist auch die neue Studie des BBK zur Situation von Künstler*innen in Berlin, mit besonderer Betrachtung des Gender-Pay-Gap. Akteurinnen aus dem Gleichstellungs- und Diversitätsbereich sind zu Gast.

Zusammenfassend wird die politische Entwicklung im Bereich Gleichstellung der letzten Jahre vorgestellt: Beginnend mit der ersten Regierungsbeteiligung der LINKEN in Berlin wurde der Schwerpunkt Gleichstellung durch den Senat gesetzt.

Im aktuellen Koa-Vertrag ziehen such frauenpolitische Ziele über mehrere Kapitel.

Es wurde ein gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm und im Kulturbereich intensive Aktivitäten entwickelt. Schwerpunkte waren und sind u.a.:

  • Mehr Frauen in Führungspositionen, Minimum: 30% Quote
  • Benachteiligung von Frauen bei Wettbewerben, Förderungen, Ankäufen, Preisen überwinden

Inzwischen sind in Berlin im Kulturbereich fast alle Jurys paritätisch besetzt, es wurde mit dieser Legislatur eine Servicestelle Diversity eingerichtet und seit Jahren arbeitet eine überparteiliche Fraueninitiative.

Aus den Daten der Befragungen und Studien wird im Themengebiet Alleinerziehende Künstlerinnen wird deutlich:

  • Internationale und nationale Ausstellungen sind männlich dominiert, obwohl der Anteil der Kunsthochschul-Absolventinnen sehr viel größer ist.
  • Beim Einkommen gibt es einen Gender-Pay-Gap von etwa 28 %.
  • Aus der geringen Beteiligung von Künstlerinnen bei Ausstellungen folgt auch eine geringere Darstellung von Themen und weiblichen Perspektiven.
  • Die wirtschaftliche Lage alleinerziehender Künstlerinnen ist oft prekär.
  • Zeit, die für Erziehung von Kindern verwandt wird, fehlt für die künstlerische Karriere.

Zusammenfassend lassen sich viele Handlungsbedarfe identifizieren.

 

Diversität

Mit dem Auftrag, dass Kultur in Berlin so divers sein soll wie die Stadt selbst, ist die »Berliner Servicestelle Diversitätsentwicklung Kunst und Kultur« eingerichtet worden.

Es wurden »Handlungsoptionen zur Diversifizierung des Berliner Kultursektors« ( https://www.kulturprojekte.berlin/fileadmin/user_upload/Presse/FINAL_mit_Grafik_auf_Doppelseite.pdf) entwickelt.

Die Servicestelle soll Institutionen beraten, Zugänge schaffen und Benachteiligungen ausgleichen. Ziel ist die langfristige Veränderung der Verwaltung. Dazu dienen Weiterbildungsangebote, Veröffentlichungen und Mentoring.

Mit »Citizens for Europe« und im Programm »Vielfalt entscheidet« wurden durch Studien Grundlagen ermittelt. (Broschüren »Diversität in öffentlichen Einrichtungen in Berlin« und »Wer nicht gezählt wird, zählt nicht«).

 

Welche Forderungen sollten erhoben, welche Methoden verwendet werden?

Ein Mittel ist die paritätische Vergabe öffentlicher Gelder. Dazu ist die tatsächliche Verwendung – Umsetzung der bestehenden Regeln – zu überprüfen. Vergaberegeln sind weiter zu entwickeln, um Diskriminierungen zu überwinden. Dies gilt auch für die Arbeit der Jurys. Da sich Institutionen langsam »bewegen«, muss der Veränderungsprozess begleitet werden. Wichtig sind die Sensibilisierung in den Institutionen und die unterstützende Beratungstätigkeit, um eine Akzeptanz für die Maßnahmen zu erhöhen. Projekte mit Betroffenenperspektive sollten gefördert werden, Ressourcen für Modellprojekte sollten bereitgestellt werden. Zielvereinbarungen sollten Institutionen darauf orientieren, Ziele der Gleichstellung und Diversität zu verfolgen. Wichtig ist auf der anderen Seite das Mentoring für Bewerber*innen. Es gibt noch viele ungenutzte Instrumente, so zum Beispiel Regelungen in Leistungsgewährungsverordnungen.

 

Zu TOP 2: Sommertreffen und Sonstiges

Anfang Juli soll es ein zwangloses Sommertreffen der LAG geben. Interessierte werden sich dazu verständigen. Die Planung der LAG-Treffen wird nach der Sommerpause wieder aufgenommen.