»Venture Communism!«

Am 4. September konnten wir Dmytri Kleiner von den Telekommunisten auf unserem LAG-Treffen begrüßen. Nichts geringeres als »Venture Communism« stand auf der Tagesordnung.

Was man sich darunter vorstellen kann und wie es intern organisiert sein könnte, kann man dem Manifesto der Telekommunisten entnehmen. Entscheidend sind dezentrale Struktur, Commons und Peer-to-Peer-Netzwerke im Interesse der Disintermediation. Eine Qualität, die das frühe Internet in sich trug, die von kapitalgesteuerten Interessen jedoch schrittweise zerstört wurde, durch Antidisintermediation. Venture Communism trägt demzufolge das Wesen einer Counterantidisintermediation in sich. Weil durch Dezentralität das Netzwerk mit der Zahl seiner Nutzer automatisch auch infrastrukturell wächst, sind derartige Strukturen auch äußerst effektiv. Ein Vorteil, den proprietäre, zentralisierte System nicht haben, denn Profit erfordert Zentralisierung.

Das Potential des dezentralen Weges ist groß, doch es wird schwer zu entfalten sein, solang Investitionen nur abhängig von Kapitalisten getätigt werden können. Transvestment, die Investition von Kapital in den Kreislauf der Commons privat oder staatlich, aber auch Förderung offener Schnittstellen und die Stärkung des Copyleft, können die Basis für Venture Communism bilden. Daran sollte sich linke Netzpolitik messen!